Von den vielen Kindern, die bei Kindergemeinschaftstagen in meinen Kursen waren, begegnet man den wenigsten ein zweites Mal. Doch vor einigen Wochen gab es eine Überraschung: Ich wusste wohl, dass ein viertes Schuljahr der Ulrichschule aus Sindorf angemeldet war. Die Ulrichschule kommt seit vielen Jahren mit ihren Schulklassen zu Kindergemeinschaftstagen an die Stein-bachtalsperre, aber meine Kollegin Frau Heimbach und ich hatten nicht mehr im Gedächtnis, dass es genau dieselbe Klasse war, die im vergangenen Jahr im März als 3. Schuljahr schon bei uns gewesen war. Vor einem Jahr hatten wir sehr intensiv zum Thema “Schätze entdecken – von Freundschaft und Gemeinschaft” gearbeitet und ich hatte die Klasse mit ihrer Lehrerin Anne Schumacher in sehr guter Erinnerung. Nun stand also diese Klasse im vierten Schuljahr an ihrem Anreisetag wieder vor mir und mir schallte ein lautes “Hallo HaJo” entgegen. Da die Schüler jetzt im vierten Schuljahr waren, stand diesmal das Thema “Aufbrechen – Schritte ins Neuland wagen” an. Da die Kinder das Haus ja schon kannten, fühlten sie sich natürlich sofort wieder zu Hause. Deshalb kam bei der obligatorischen Hauseinführung durch Gabi Heimbach dann auch öfter der Zwischenruf: “Ja, das wissen wir schon!” und gab meinen Kids wohl auch ein gewisses Gefühl der Überlegenheit gegenüber den Kinder der anderen Schule, die auch gerade angereist waren: man kannte sich ja schon aus.
Aufgeweckt waren sie schon im Jahr davor gewesen und das hatte sich auch nicht geändert. Mir war gar nicht mehr bewusst gewesen, dass ich im Vorjahr mit der Klasse bei einer Kooperationsaufgabe, unserem berühmten Huhnspiel ‘Wo ist mein Huhn’, mit ‘Agathe’ in der Hauptrolle’, gewettet hatte, dass sie die Aufgabe nicht würden lösen können. Merkwürdigerweise, auf den Anlass konnte ich mich auch nicht mehr besinnen, hatte ich gesagt, wenn ich die Wette verlöre, zöge ich für einen Tag ein Ballett-Tütü an, und meine ‘Jungen-Gang’ bestehend aus Sander, Marvin, Felix und ein paar anderen hatten dann doch ein solches Ballettröckchen aufgetrieben und das musste ich nun wohl oder übel anziehen. Wettschulden muss man schließlich einlösen. -
So hatten wir auch beim zweiten Mal das Geschenk einer großartigen gemeinsamen Zeit bei Kindergemeinschaftstagen mit großartigen und kreativen Kindern bei denen wir viel gelacht und erlebt haben, auch wenn mich dies das ein oder andere Mal vor die Herausforderung stellte, mich zu erinnern was wir im Jahr davor schon gemacht hatten, damit es nicht zu viel Wiederholung gab; aber die Kinder wollten auch gern das eine oder andere was wir schon beim ersten Mal gemacht hatten noch einmal machen. Alles in allem war es ein sehr schöner Abschied von der Grundschulzeit und die Kinder fanden das wohl auch, denn ‘meine Jungs’, charmant vorwitzig, wie sie waren, marschierten dann ohne mein Wissen zum Leiter unseres Hauses, Herrn Sopha und meinten, ich müsse doch wohl für gute Arbeit eine Gehaltserhöhung bekommen.
Bei so viel gegenseitiger Sympathie war der Abschied natürlich ein wenig wehmütig, aber es ging ja bei diesem Kurs um das Abschied nehmen können und das Wagnis einen neuen Weg einzuschlagen.
Anzumerken bleibt noch, das sich der Schulleiter der Ulrichschule, Herr Schäfer, immer die Zeit nimmt, wenn eine Klasse seiner Schule bei uns ist, einen Nachmittag bei uns zu verbringen, was bei andern Schulen nicht oft vorkommt und auch als Wertschätzung von den Kindern durchaus wahrgenommen wird. Nicht zuletzt ist zu sagen, dass die Lehrerin Anne Schumacher natürlich, wenn es soweit ist, mit ihrer nächsten Klasse wiederkommen wird.
Allen meinen ‘Schätzchen’ aus dieser Klasse wünsche ich tolle Sommerferien und einen guten Start in der neuen Schule!